La Main Noire, nach der Oper Das Märchen, für 3 Bratschen

Aufgeführt auf dem IVS-Kongress 2014 in Porto - Das Schreiben von La main noire (Die schwarze Hand) ist mit der Figur der Alten Frau in der Oper Das Märchen verbunden, die von Goethes symbolischer Geschichte von der grünen Schlange und der schönen Lilie inspiriert ist. Der Titel bezieht sich auf die Episode, in der die Figur ihre Hand in den Fluss taucht und sieht, wie sie völlig schwarz wird; nach verschiedenen Prüfungen und Zwischenfällen kehrt die Hand zu ihrem normalen Aussehen zurück. In der Oper wird die Gesangslinie der alten Frau von einem Ensemble aus drei Bratschen, Oboe, Englischhorn und Fagott begleitet. La main noire verwendet Passagen, die von diesen Instrumenten in einem Bereich gespielt werden, der fast ausschliesslich der Tessitura der Figur entspricht: der Altstimme. Bestimmte Arten von Fortschreitungen und melodischen Kombinationen, die mit der Alten Frau assoziiert werden, wie die kleinen chromatischen Auf- und Abstiege, bilden das musikalische Material für dieses Bratschentrio. Aber La main noire stellt auch einen indirekten Bezug zum Geist der Canzona her, der sich einerseits in der Behandlung der Mehrstimmigkeit und andererseits in der Wahl des Spielstils zeigt, der einen äusserst flüssigen Bogenstrich erfordert und in dem die Senza-Vibrato-Klänge vorherrschen. Eine Besonderheit der Notengebung liegt in der Orchestrierung durch die Spielweisen: In bestimmten Unisono-Passagen verwendet zum Beispiel jede der drei Bratschen einen anderen Stil, mit Kombinationen wie ordinario / sul tasto / sul ponticello oder auch arco / pizzicato / col legno. Am Ende des Werks erklingt eine andere Art von Unisono in einem Abstand von einer oder mehreren Oktaven, manchmal gestört durch das Vorhandensein von natürlichen Obertönen.

Streichtrio

• DVS · Catalog of music for Viola Ensemble

• Ricordi